8 Strategien um Krisen erfolgreich zu meistern!
Krisen sind Wendepunkte im Leben, die uns herausfordern und uns an unsere Grenzen bringen. Da sie unser Leben erschüttern und uns Angst machen, sind wir zunächst ausschließlich auf die negativen Auswirkungen fokussiert und können darin verborgene Chancen nicht erkennen.
Eine Krise zeigt immer, dass wir an die Grenzen unserer Bewältigungsfähigkeit gekommen sind. Wir fühlen uns ohnmächtig, unsere Gefühle überschlagen sich und wir wissen nicht weiter. In solchen Situationen streikt sogar oft unser Körper.
Es ist dieser Kontrollverlust, der die Menschen heute besonders hart trifft. Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles optimierbar und kontrollierbar scheint.
Computer, Smartphones, Checklisten und Apps für alle erdenklichen Aspekte des Lebens gaukeln uns vor, wir hätten alle Aspekte unseres Lebens unter Kontrolle.
Dass dies ein Irrtum ist, zeigt sich spätestens, wenn eine Krise dich aus der Bahn geworfen hat. Das Leben ist nicht planbar und die einzig Konstante im Leben ist Veränderung. Für Krisen gibt es keine App.
Eine Krise kann entstehen, wenn das uns lieb gewonnene Gewohnte plötzlich nicht mehr so ist wie es war oder in naher Zukunft anders wird.
Je nach Schwere dieser Veränderung, kann uns dies vollständig aus der Bahn werfen.
Solche Veränderungen können beispielsweise sein:
- die Diagnose einer schweren Krankheit
- ein Unfall
- der Tod eines geliebten Menschen
- der Verlust eines Arbeitsplatzes
- Mobbing am Arbeitsplatz
- die Insolvenz des eigenen Unternehmens
- Betrogen oder Verlassen werden durch den Partner
- eine ungewollte Schwangerschaft
- finanzielle Verluste
Auch Veränderungen, für die wir uns bewusst entscheiden, damit verbundene Enttäuschungen, erlittene Rückschläge oder neue, intensive Erfahrungen können zu Turbulenzen in unserem Leben führen.
Eine Sinnkrise oder Selbstfindungsphase vermag uns ebenfalls den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Es kann auch Zeiten geben, in denen sich mehrere Dinge kumulieren und zu einem einzigen unüberwindbar erscheinenden Drama werden. In diesem Fall fällt es dann schwer, überhaupt zu sagen, was genau die Krise ausgelöst hat.
Wir sind überfordert, fühlen uns verloren und wissen nicht, was wir tun sollen.
Das Wort Krise kommt vom Lateinischen und Griechischen: Lat. crisis, griech. krísis (κρίσις) bedeutet ‘Entscheidung, entscheidende Wendung von Krankheiten‘, auch ‘Urteil, Gericht’.
Krise ist daher die entscheidende Wendung bzw. der Moment der Entscheidung. So kann man Krise positiv sehen – weil sie etwas Neues ermöglicht.
Wie nun du mit solchen Tief- bzw. Wendepunkten umgehst, hängt von einer ganz essenziellen psychischen Qualität ab: der Resilienz, deiner inneren Stärke, psychischen Widerstandskraft oder Stressresistenz.
Die Fähigkeit, Krisen gut zu bewältigen, kannst du trainieren. Aber: Es ist ein Prozess und erfordert absolute Ehrlichkeit mit sich selbst. Viele Menschen, die sich mit einer Krise konfrontiert sehen, verleugnen diese nämlich gerne erst einmal.
Resilienz ist die Fähigkeit, zu sich und zu dem, was ist, zu stehen und der Wahrheit ins Auge zu blicken.
„Wenn alles gegen dich zu sein scheint, dann erinnere dich, dass ein Flugzeug nur gegen den Wind abhebt und nicht mit dem Wind.“
Henry Ford
(amerikanischer Unternehmer)
Seine innere Widerstandskraft zu trainieren ist mehr als sinnvoll, denn Krisen gehören zum Leben. Die wenigsten Menschen bleiben ihr ganzes Leben davon verschont.
8 Strategien, die dir bei der Krisenbewältigung helfen können
Eines vorweg: Ein anfängliches Gefühl der Hilflosigkeit und der Überforderung ist angesichts einer Lebenskrise oder eines Schicksalsschlages normal und nicht verwunderlich. Hast du aber längere Zeit das Gefühl, überfordert zu sein und alleine nicht mit der Situation umgehen zu können, hol dir professionelle Hilfe!
Ein Therapeut oder Coach hat das Wissen und die praktische Erfahrung, dir zur Seite zu stehen.
1. Innehalten und die Krise akzeptieren
Im Angesicht einer Krise neigen wir dazu, Scheuklappen aufzusetzen, immer weiter funktionieren zu wollen und uns abzulenken. Diese „Flucht nach vorn“ solltest du möglichst vermeiden. Halte bewusst inne, akzeptiere die Krise und sondiere ganz bewusst deine Lage, Ressourcen und Möglichkeiten.
2. Nimm alle deine Gefühle an
Krisen verursachen vorwiegend negative Gefühle. Viele Menschen wollen diese nicht spüren und verdrängen sie. Dies führt dazu, dass du dich von deinen Gefühlen abspaltest. Nur weil du die negativen Gefühle nicht fühlst, bedeutet das jedoch nicht, dass sie nicht da sind.
Diese Gefühle – wie z.B. Trauer oder Selbstzweifel – sind trotzdem da und wollen gesehen werden. Verdrängung ist eine Form des Widerstands.
Und Widerstand macht die Gefühle stärker und sie manifestieren sich auf Dauer als Krankheit im Körper. Sie werden in jedem Fall weiter auf sich aufmerksam machen.
Erlaube den negativen Gefühlen, da zu sein. Fühle sie im Körper.
Versuche, sie nicht zu bewerten und schaue sie dir nur an. Das ist der schnellste Weg, Gefühle zu durchlaufen.
3. Persönliche Ressourcen aktivieren
Besinne dich auf dich selbst und deine Qualitäten. Welche Eigenschaften schätzt du an dir, welche Eigenschaften haben dir früher bereits geholfen und könnten dir in der aktuellen Situation hilfreich sein? Wenn du an Herausforderungen denkst, die du in der Vergangenheit gemeistert hast, fallen dir sicher Dinge ein, die du gut gelöst hast, aus denen du gelernt hast und die dir jetzt Kraft geben.
Auch dein Umfeld gehört zu deinen Ressourcen: dein Partner, gute Freunde, deine Eltern, die zuhören, dich aufmuntern und in praktischen Dingen unterstützen.
4. Konzentriere dich auf das, was du beeinflussen kannst
Eine Lebenskrise überrumpelt uns oftmals. Wie aus dem nichts ändern sich unsere Lebensumstände, unsere Identität bekommt einen Knacks – unsere Gesundheit, unsere Beziehungen, unser Job, unsere Finanzen, unsere Sichtweise der Dinge stehen auf dem Prüfstand.
Das Problem dabei ist, dass wir uns während einer Lebenskrise zu sehr auf die äußeren Umstände konzentrieren.
Wir fokussieren uns zum Beispiel darauf, dass wir unseren Job verloren haben, dass uns unser Partner verlassen hat, dass wir krank sind.
Die äußeren Umstände kannst du in den meisten Fällen nicht ändern. Und so lange dein Fokus auf dem liegt, was du nicht ändern kannst, wirst du dich hilflos und machtlos fühlen. Du hast deine Macht ans Außen abgegeben.
Stressresistente Menschen konzentrieren sich nach der Akzeptanz der Situation und der ersten Verzweiflung auf das, was sie beeinflussen können, verfallen also nicht in eine passive Starre und lassen sich von der Krise beherrschen, sondern bleiben selbstverantwortlich.
Frag dich deshalb, was du jetzt tun kannst, um deine Situation zu verbessern.
Wer kann dir bei deiner Lebenskrise konkret helfen?
Kannst du eine Auszeit nehmen, um in Ruhe nach einem neuen Sinn in deinem Leben zu suchen?
Gibt es Bücher, Filme, Seminare oder Ähnliches, die dir weiterhelfen können?
Kannst du mit anderen Menschen sprechen, die in einer ähnlichen Lage waren?
Gibt es Selbsthilfegruppen zum Thema in deiner Umgebung?
In dem Moment, in dem du aktiv wirst und etwas tust, wirst du dich besser fühlen. Du erhältst mehr Klarheit und Energie und du fokussierst dich auf das, was du kontrollieren kannst (deine Handlungen) anstatt auf das, was du nicht kontrollieren kannst (die Umstände, andere Menschen).
5. Bitte um Hilfe
Scheue dich niemals, Hilfe anzunehmen: Du bist nicht allein auf der Welt, auch wenn es sich in schwierigen Situationen manchmal so anfühlt. Und du musst und kannst nicht alles alleine bewältigen. Und um Hilfe zu bitten, ist keine Schwäche, sondern gesunder Menschenverstand und somit eine Stärke.
Bitte Freunde oder Familie um Unterstützung, wenn du Aufheiterung oder Ablenkung brauchst oder gerne jemanden dabei hättest, der dich nach einem schwierigen Termin auffängt.
Hol dir professionelle Hilfe, wo du sie benötigst bei Ärzten, Heilpraktikern, Therapeuten, Coaches, Anwälten, Selbsthilfegruppen oder Büchern.
6. Sorge gut für dich selbst
Psyche und Körper hängen eng zusammen. Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Das mag wie eine Platitude klingen. Ist jedoch sehr wichtig! Und wird leider oft vernachlässigt, nicht nur in Krisenzeiten.
Die Turbulenzen einer Krise haben auf jeden Fall Auswirkungen auf den Körper. Oft werden wir einfach auch körperlich krank. Deshalb sorge insbesondere in stressigen Zeiten, wenn du trauerst oder etwas verarbeitest, gut für deinen Körper und deine Psyche.
Bewege dich regelmäßig – am besten an der frischen Luft,
Geh raus in die Natur, ernähre dich gesund, schlafe ausreichend.
Verbring Zeit mit Menschen, die dir gut tun.
Tue Dinge, die dir gut tun.
Meide negative Menschen oder einfach Menschen, die dir nicht gut tun.
7. Schätze die Kleinigkeiten – sei dankbar
In vielen Fällen wird eine Krise durch nur einen Lebensbereich verursacht. Unser Fokus liegt dann auf dem, was uns fehlt bzw. nicht gut läuft.
Dankbarkeit bedeutet, anzuerkennen, dass es neben der Krise auch Dinge gibt, die gut laufen in deinem Leben. Sich diese bewusst zu machen, sorgt für eine bessere seelische Gesamtverfassung und bessere Stimmung.
Das gilt immer, aber ganz besonders während einer Krise. Egal, in welcher Lage du gerade steckst, nicht alles ist schlecht.
Und auf all das, was gut ist, solltest du dich konzentrieren.
Statt dich nur über deine Lebenskrise zu grübeln, erfreue dich an den kleinen Dingen im Leben.
Hier einige Anregungen:
Die Sonne scheint heute.
Ein duftende Tasse Kaffee am Morgen.
Im Fernsehen läuft heute Abend ein toller Film.
Ein Glas Wein mit Freunden am Abend.
Unterstützung durch einen freundlichen Arbeitskollegen.
Ein entspannendes Bad nach der Arbeit.
Musik, die dir ein gutes Gefühl gibt, ein schönes Video, ein gutes Buch, das dich in seinen Bann zieht.
Frag dich während du einen Film anschaust, Musik hörst: „Wie fühle ich mich dadurch?“ Sei gut zu dir selbst, indem du dich für die Dinge entscheidest, die deine Stimmung verbessern.
Schau das Musikvideo „Om Kumare (Innocence)“ von Deva Premal, Miten & Manose und lass dich inspirieren. Bestimmt fallen dir noch mehr Dinge ein, die dein Herz berühren und deiner Seele gut tun.
Om kumara (Innocence)
8. Lerne dich selbst besser kennen – werde stärker
In einer Krise kannst du viel über dich selbst lernen.
Eines ist klar: Eine Krise oder ein Schicksalsschlag lässt sich nicht von heute auf morgen überwinden.
Mit diesen 8 Strategien für mehr Resilienz bist du aber besser für Krisen gewappnet. Lass dich aber auch vom ganz alltäglichen Stress nicht mehr so stark beeinflussen und lerne dich selbst ganz nebenbei noch besser kennen.
Wenn du alleine nicht mehr weiter weißt, solltest du dir unbedingt professionelle Hilfe suchen. Zu erkennen und zuzugeben, dass das so ist, erfordert Ehrlichkeit, Mut und Stärke.
Manchmal im Leben ist das Beste und Kraftvollste, was du sagen kannst einfach: „Ich brauche Hilfe.“
Was ist derzeit deine größte Herausforderung? Auf welche Weise sorgst du gut für dich? Welche Kleinigkeiten freuen dich im Alltag?
Schreib mir und hinterlasse einen Kommentar.
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Raus aus der Krise – entdecke die Heldin in dir
Mind & Joy
Master your mind – heal your heart
Anne Lissmann
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Hypnosetherapeutin – Rapid Transformational Therapist