Wie wirkt Hypnose und was haben Affen damit zu tun?
Unsere Gedanken haben Macht.
Häufig scheint es, dass wir keinerlei Kontrolle über unsere Gedanken haben. Wir haben einen regelrechten Gedankensturm im Kopf, eine Unstetigkeit, die Neigung, dauernd von einem Gedanken zum anderen zu springen. Von Fachleuten wird unser Verstand daher auch gelegentlich bildhaft als „Monkey Mind“ bezeichnet (weil unser Gedanken sich kreischend wie Affen – „Monkey“ – von Baum zu Baum schwingen). Affen sind extrem unruhig und kaum zu zähmen. Der Begriff „Affengeist“ wurde bereits von Buddha vor 2500 Jahren geprägt und stammt somit ursprünglich aus dem Buddhismus. Im Buddhismus wird das Erziehen des Geistes zur Konzentration und Ruhe als essentiell betrachtet.
Jeder, der schon versucht hat, in einer angespannten, stressigen Situation, seinen Geist zur Ruhe und Konzentration zu bringen, versteht, warum die Bezeichnung „Affengeist“ sehr genau beschreibt, was das Denken und Fühlen manchmal im eigenen Innern veranstaltet.
Das Gegenteil davon ist eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit und eine erhöhte Aufmerksamkeit, die u. a. durch Meditation oder Hypnose erreicht werden kann. Lernen wir unseren Geist und unsere Emotionen zu führen, so dass wir deren Meister werden, statt ihr Sklave zu sein, ist das ein großer Vorteil.
Wenn es uns gelingt, unsere Gedanken und Gefühle kreativer, weiser und positiver einzusetzen, sind wird glücklicher und produktiver.
Unseren inneren Dialog und unsere Gedanken zu bemerken und zu steuern ist eine Fähigkeit und erfordert Achtsamkeit und Übung. Genau wie körperliches Fitnesstraining, Tanzen oder Yoga. Daher sollte diese Fähigkeit täglich trainiert werden.
Hypnose wird als Zustand großer Suggestibilität, Entspannung, erhöhter Vorstellungskraft mit selektivem Fokus beschrieben. Er ist zu vergleichen mit Tagträumen oder dem Gefühl sich selbst in einem guten Buch oder Film zu verlieren. Du bist voll bewusst und dennoch hast du die meisten Reize um dich herum ausgeblendet. Deine Gedanken werden ruhiger. Dein Fokus ist vollständig auf das Buch/den Film ausgerichtet – soweit das kaum ein anderer Gedanke in deinem Kopf Raum hat. In diesem “tranceähnlichen” Zustand erscheint die Welt des Buches/Filmes irgendwie real und deine Gefühle sind voll involviert. So lachst und weinst du beispielsweise mit deinen Helden.
Ereignisse, die in der Vorstellung stattfinden, können also genau so reale Gefühle hervorrufen wie tatsächliche Vorfälle. Wie bereits gesagt, Gedanken haben Macht.
Einige Wissenschaftler bezeichnen diese Art der Trance als Formen der Selbsthypnose. Milton Erickson, der führende Hypnoseexperte des 20. Jahrhunderts, hat bereits festgestellt, dass Menschen sich so täglich selbst hypnotisieren.
Menschen gehen mit ihren eigenen Gedanken so um als wären sie Realität. Sind diese Gedanken nun eher negativer Natur, setzen wir damit eine Abwärtsspirale in Gang.
Dieses Prinzip nutzen wir in der Hypnose, um positive Suggestionen zu geben und z. B. Sorgen und Ängste durch kraftvolle, positive Gedanken zu ersetzen.
Wie beim Anschauen eines Filmes, verlierst du dich in der Handlung und die Alltagssorgen treten in den Hintergrund. Du bist konzentriert auf den Film.
Da Menschen in diesem Zustand sehr entspannt sind, und die „Affen“ im Kopf zur Ruhe kommen, ist eine hohe Wahrscheinlichkeit gegeben, dass die positiven Suggestionen des Therapeuten oder Coaches angenommen werden.
Einfach ausgedrückt, Hypnose ist ein Weg, um direkt mit dem Unterbewusstsein eines Menschen zu kommunizieren und negative Glaubenssätze durch stärkende Überzeugungen zu ersetzten.
Dein Unterbewusstsein enthält ein unerschöpfliches Reservoir an Informationen, alle Erfahrungen, Ereignisse und Gefühle, deines Lebens sind darin gespeichert. Alle Handlungen, die wir automatisch, ohne zu überlegen tun (z. B. Auto fahren, Schuhe binden, Zähne putzen), alle unsere Gewohnheiten werden vom Unterbewusstsein gesteuert. Ein Großteil unseres Lebens läuft sozusagen auf Autopilot.
Wir tun diese Dinge, ohne bewusst darüber nachdenken zu müssen oder zu überlegen, wie das geht.
Dazu gibt es u. a. eine interessante Studie des Max Planck Instituts.
(https://www.mpg.de/562931/pressemitteilung20080409; Unbewusste Entscheidungen des Gehirns/Max Planck Institut 2008)
Ebenso werden Informationen, die dein Körper erhält, vom Unterbewusstsein verarbeitet, da alle Körperfunktionen automatisch von unserem Unterbewusstsein gesteuert werden.
Es ist also der eigentliche Chef des Verstandes und trifft die meisten Entscheidungen. Es hat alle Informationen und die dazugehörigen Gefühle parat, die dem Tagesbewusstsein verschlossen sind.
Wieso können wir nicht beliebig darauf zugreifen? Zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein gibt es einen „Türwächter“ (Fachsprache: „kritischer Faktor“), der den Informationsaustausch überwacht.
In der Hypnose tritt der Türwächter zwischen bewusstem Verstand und Unterbewusstsein zur Seite und ermöglicht dem Hypnosetherapeuten und damit dir die direkte Kommunikation mit dem Unterbewusstsein und somit Zugang zu den dort gespeicherten Erinnerungen sowie den entsprechenden Gefühlen. Damit ist es möglich die wirkliche Ursache hinter einem Thema, einem Verhalten oder einer Gewohnheit aufzudecken und aufzulösen, die sehr häufig mit den rationalen Erklärungen unseres Bewusstseins nicht das Geringste zu tun hat.
Hypnose ist somit eine der effektivsten und schnellsten Wege, einen hyperaktiven Geist zu beruhigen, den Köper zu entspannen und tief sitzende Blockaden aufzuspüren und zu lösen. Bei keiner anderen Methode wird das Zusammenspiel zwischen Körper und Psyche deutlicher sichtbar. Und somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich immer mehr Menschen dafür begeistern.
Wie ist es um die Stille in deinem Kopf bestellt?
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